Hamburg – Völlig überraschend hat die Stadt Hamburg am 2.10.2020 trotz laufender Anhörung im
Bezirk Eimsbüttel mit dem Bau des umstrittenen „Wasserrettungszentrums“ an der Außenalster begonnen.
Kurz vor dem Wochenende mit den Feiern zum Tag der deutschen Einheit wurde ein massiver Bauzaun
neben dem Gebäude der Alten Wasserschutzpolizeiwache installiert.
„Die Bürger sind empört über diesen Vertrauensbruch der Stadt Hamburg“, sagt Christoph Marloh, Mitglied
der Bürgerinitiative Alte Wache Rabenstraße, die zur öffentlichen Anhörung am 19.10.2020 geladen wurde.
„Wir fordern den Finanzsenator auf, die Baumaßnahmen mindestens bis zur Durchführung und Auswertung
der öffentlichen Anhörung zu stoppen“.
Finanzsenator Dressel hatte am 15.9.2020 „wegen Corona“ erhebliche Steuermindereinnahmen bis 2024
angekündigt. Er ist gleichzeitig Aufsichtsrats-Chef der mit dem Bau beauftragten stadteigenen Sprinkenhof
GmbH.
„Wir bieten dem Finanzsenator an, sofort EUR 1.000.000 zum Vorteil der Stadt einzusparen, das
Alstervorland von unpassender Bebauung frei zu halten, die Außenalster-Verordnung einzuhalten und
sowohl den Bürgerwillen als auch den erklärten Willen des Bezirks Eimsbüttel zu respektieren“, sagt Hilia
Maria Höpker von der Bürgerinitiative.
Mitglieder der Bürgerinitiative übergaben am 5.10.2020 ein persönliches Schreiben mit diesem Vorschlag an
Dressel, der im schönen Fritz-Schumacher-Gebäude der Finanzverwaltung am Hamburger Gänsemarkt 36
stilvoll regiert.
Plakat-Wettbewerb
Am 8.10.2020 beginnt ein öffentlicher Plakat-Wettbewerb. Bürger können bis 31.10.2020 ihre Entwürfe
zum Thema per Email an ichrette@alster-ensemble.de senden. Alle Entwürfe werden am Bauzaun
aufgehängt. Die drei besten Plakate werden prämiert und im Rahmen einer Einladung auf Bodos Bootssteg
vorgestellt.
Hintergrund
Die Bürgerinitiative Alte Wache Rabenstraße, Segelvereine und Bootsverleiher halten den Neubau für
überteuert und am Bedarf vorbei geplant. Sie wollen das Ensemble um die Alte Wasserschutzpolizeiwache
und das Alstervorland gegen Verunstaltung durch einen kubistischen Neubau schützen.
Unterstützt wird die Initiative von Dirigent Justus Frantz, von Alster-Urgestein und Bootsverleiher Bodo
Windeknecht (Bodos Bootssteg), von Kristina Sassenscheidt (Denkmalverein Hamburg) sowie den
Zeichnern der Petition „Rettet das Ensemble um die Wasserschutzpolizeiwache und den Alsteranleger Alte
Rabenstraße“.
In seiner Drucksache 21/19041 v 19.11.19 räumt der Senat einen künftigen Leerstand des Neubaus von
88%-96% ein. Die Baukosten betragen ca. EUR 1 Mio. oder EUR 13.000 / m² Nutzfläche.
Aktuelle Informationen der Bürgerinitiative sind abrufbar unter: https://alster-ensemble.de/ und auf
Facebook unter https://www.facebook.com/groups/altewache
Pressekontakt:
Christoph Marloh
Bürgerinitiative Alte Wache Rabenstraße
Valentinskamp 18 / MBE119
20354 Hamburg
Email: ichrette@alster-ensemble.de
Fax: (040) 492 191 68